Montag, 19. November 2018

Lippenbekenntnisse und Supplierstunden

Im Laufe meines Studiums begegnete ich einer wahren Flut von Dingen die wichtig sind. Dinge die unbedingt mal im Unterricht gemacht werden müssen. Dinge, von denen wir uns einig sind, dass sie wiederholt behandelt werden müssen, damit die SchülerInnen diese verinnerlichen. Solche Dinge sind gesundheitsförderliche Maßnhamen (Kinder, rauchts nicht, saufts nicht und essts viel Gemüse), soziale Aspekte (Kinder, lassts alle mitspielen und sekkierts niemanden wegen einer körperlichen, ethnischen, religiösen, sexuellen oder anderen 'Besonderheit'), kritisches Denken (jetzt hinterfragts das mal und schreibts mir dann hin was ich lesen mag), Gewaltprävention (weil den Sitznachbarn haun ist schlecht), Bewusstmachung von selbst presigegebenen Infromationen und wer diese sehen kann (sieht ja jeder, dass du da nackert bist), Selbstadarstellung im virtuellen Raum (und was wenn das mal dein Arbeitgeber sieht), Psychohygiene, Körperbilder (a weng blaht darf ma schon sein), Work-Life-Balance, Lernstrategien, adäquate Quellenangaben und auch Urheberrecht und das sind nur die ersten, die mir eingefallen sind.

Foto: "Cheshire Cat - Alice in Wonderland Pencil Drawing" Onlypencil. 
https://www.flickr.com/photos/onlypencil/3768745143/

In den Seminaren sind wir uns immer ganz einig, ja das ist wichtig und das muss mal gemacht werden. Am besten Fächerübergreifend! Und am allerbesten abgesprochen, damit nicht alle in ihren isolierten Fächern das selbe machen. Aber wann soll man denn Unterrichtszeit auf solche Grobziele verschwenden, wenn man doch in seiner Jahresplanung voranschreiten muss und wer wagt es, bei so wichtigen Themen von 'Unterrichtszeit verschwenden' zu sprechen! Also machen wir das alle mal im Unterricht, irgendwann, irgendwie so, das ist wichtig, das kommt immer wieder mal...

... oder eben doch nie oder nicht suffizient. Eine mögliche Lösung könnte das Nutzen von Fehlzeiten der KollegInnen, die Supplierstunden, sein. Schön wäre es, Unterrichtsplanungen zum Thema Urheberrecht zu entwickeln, die in 50 Minuten Supplierunterricht ohne große Vorbereitung durch die am Morgen mit der Stunde beglückten Lehrperson durchgefürht werden könnten.
Meinen in Klammer angeführten Anmerkungen zu den Bereichen oben lassen wohl schon vermuten, wie ich mir einen solchen Unterricht vorstelle: nämlich nicht so, wie in den Klammern angeführt, nicht deklarativ, nicht belehrend, sondern explorativ und spielerisch. Da Supplierstunden natürlich nie verschwendete Lernzeit sind, defacto aber doch, glaube ich, dass hier ein Platz für kreative Miniprojekte vorhanden ist.

Jetzt kommt nur die große Frage: wie sollen diese ausschauen?

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